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Stethoskop
Geburt
Der natürliche Geburtsvorgang unterteilt sich in Eröffnungs-, Übergangs- und Austreibungsphase.
Schwangerschaft

Geburt

Die lange Zeit des Wartens ist vorüber, der Geburtstermin steht kurz bevor. Der Körper der werdenden Mutter stellt sich auf die anstehende Geburt ein, was sich häufig durch einige Anzeichen bemerkbar macht. Zum Ende der Schwangerschaft sinkt beispielsweise der Bauch ein Stückchen ab, weil das Kind in Richtung des Geburtskanals rutscht. Bei vielen Schwangeren löst dieser Vorgang häufiges Wasserlassen und manchmal auch einen leichten Durchfall aus, weil das Köpfchen des Kindes verstärkt auf Harnblase und Darm drückt. Ein weiteres Anzeichen ist außerdem das Ablösen des Schleimpfropfes, der den Muttermund verschlossen hat, was teilweise zu einer leichten Blutung führt.

Ein weiterer untrüglicher Vorbote der Geburt ist der sogenannte Blasensprung. Kurz vor der Geburt liegt das Kind in etwa einem Liter Fruchtwasser und wird von der Fruchtblase umschlossen. Reißt die Fruchtblase, wird dieses Fruchtwasser durch die Gebärmutter abgegeben. Kommt es bereits vor einem Blasensprung zu Wehen, platzt die Fruchtblase entweder in der Eröffnungsphase der Geburt oder die Hebamme kann mit einem kleinen Schnitt in die Fruchtblase nachhelfen. Der Geburtsvorgang beginnt.

Phasen der natürlichen Geburt

Während der Körper sich in den Wochen vor der Geburt mit sogenannten Vorwehen auf die Geburt vorbereitet hat, werden die Wehen vor der Geburt nun stärker, ihre Abstände kürzer. Die Eröffnungsphase der Geburt wird eingeleitet. Mit jeder Wehe öffnet sich der Muttermund ein Stückchen weiter, der Kopf des Kindes rutscht langsam in den Beckenring. Ist die Fruchtblase geplatzt oder wurde künstlich geöffnet und das Fruchtwasser ist abgegangen, rutscht das Kind auf den Muttermund. Die Kontraktionen werden jetzt besonders stark, für die Frau ein sehr anstrengender Prozess.

An die Eröffnungsphase schließt sich die Übergangsphase an. Der Muttermund ist vollständig geöffnet. Die Wehen werden unregelmäßig, aber folgen in kurzen Abständen, sodass die Erholungsphasen für die werdende Mutter immer kürzer sind. Diese Phase ist wohl die schwerste der Geburt, die meisten Frauen kommen hier an die Grenze ihrer Belastbarkeit.

Anschließend folgt die Austreibungsphase. Jede Wehe schiebt den Kopf des Kindes weiter durch das Becken der Mutter. Die Gebärende spürt, wie sich ihr Kind in Richtung Ausgang des Geburtsweges schiebt. Diese sogenannten Presswehen kann die Frau mit Kraft ihrer Bauchmuskulatur und ihrer Atmung unterstützen. Die Pressphasen verlaufen nahezu automatisiert. Das Köpfchen des Kindes wird sichtbar. Innerhalb der nächsten Wehen erblicken erst der Hinterkopf, anschließend Stirn und Gesicht das Licht der Welt. Mit den letzten Wehen werden die Schultern und anschließend der gesamte Körper des Babys aus dem Geburtskanal gepresst. Ein neuer kleiner Mensch ist geboren.

Kaiserschnitt

Immer mehr Frauen entscheiden sich heute ganz bewusst für eine Entbindung per Kaiserschnitt, mehr als 30 Prozent wählen diesen Eingriff. Bei einigen wird ein Kaiserschnitt wegen Komplikationen während der Geburt notwendig. Bei einem Kaiserschnitt wird das Baby nicht durch den Geburtskanal entbunden. Bei dem operativen Eingriff wird ein horizontaler Schnitt über der Schamhaargrenze der Schwangeren gezogen und das Kind aus der Gebärmutter gehoben. Anschließend entfernt der behandelnde Arzt die Plazenta und vernäht den Schnitt sorgfältig.

Sabrina Mandel