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Ihr Ratgeber Schwangerschaft
In den 40 Wochen einer Schwangerschaft erwarten die werdende Mutter viele neue Erfahrungen.
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Die Schwangerschaft – für viele Frauen die wohl aufregendste Zeit ihres Lebens. 40 Wochen, in denen ein neues Leben heranwächst, das die Welt der Mutter für immer verändert. Von den ersten Anzeichen einer Schwangerschaft, über die ersten Kindsbewegungen bis hin zur Geburt ist die Schwangerschaft eine ganz besondere Zeit für jede Frau.

Jede Schwangerschaft verläuft anders

Geplant oder nicht, eine Schwangerschaft stellt das Leben einer Frau auf den Kopf. Nicht nur, dass Vorkehrungen für die Geburt und das neue Leben mit einem Kind getroffen werden und viel geplant werden muss, die Schwangerschaft an sich ist körperlich wie mental eine ganz neue Erfahrung, die jede Frau anders erlebt. Bereits der Prozess des Schwangerwerdens ist von Frau zu Frau sehr verschieden. Einige Frauen werden schwanger, sobald sie nicht mehr verhüten, bei anderen kann es Jahre dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt.

Der richtige Zeitpunkt um schwanger zu werden

Die wohl wichtigste Rolle neben der Befruchtung an sich, spielt beim Wunsch schwanger zu werden der richtige Zeitpunkt, also der Zeitraum der fruchtbaren Tage. Der Zyklus einer Frau beträgt durchschnittlich etwa 28 Tage. Der Beginn der Monatsblutung steht bei dieser Berechnung für Tag 1 im Zyklus. In den darauffolgenden etwa zwei Wochen reift ein Ei heran, die sogenannte Follikelphase. Um den 14. Tag herum kommt es zum Eisprung, der Ovulation, und das Ei verlässt den Eierstock. Den Zeitraum um den Eisprung herum bezeichnet man als die fruchtbaren Tage, die durchschnittlich 72 Stunden vor und bis zwölf Stunden nach der Ovulation andauern. Nach der Ovulation kann die Eizelle lediglich in einer Zeitspanne von zwölf bis 24 Stunden befruchtet werden. In diesem Zeitfenster ist eine Befruchtung und somit das Eintreten einer Schwangerschaft am wahrscheinlichsten.

Die Berechnung des Monatszyklus dient für viele Frauen der natürlichen Verhütung. Sie lässt sich aber im Gegenzug genauso für eine geplante Schwangerschaft nutzen. Diese Methode bedarf allerdings trotz der verhältnismäßig simplen Berechnung einiger Erfahrung und Geduld. Denn jeder Zyklus ist anders, bei manchen Frauen dauert er 23 Tage, bei anderen bis zu 33.

Hinzu kommt, dass der Zyklus einer Frau meist unmittelbar mit ihrem Wohlbefinden zusammenhängt. Stress, eine ungesunde Lebensführung und viele andere Faktoren können dafür sorgen, dass es zu Schwankungen kommt und die Monatsblutung sogar über einen längeren Zeitraum ausbleiben kann, was eine Schwangerschaft erschwert. Besonders bei Paaren mit starkem Kinderwunsch kann der Geschlechtsverkehr nach Kalender und Uhrzeit zu einer Zerreißprobe für die Beziehung werden. Denn auch der innere Druck, endlich schwanger werden zu wollen, kann für Unregelmäßigkeiten im natürlichen Zyklus der Frau sorgen und so einer Schwangerschaft im Weg stehen.

Bin ich schwanger?

Schwangerschaftstest

Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft sind neben dem Ausbleiben der Regelblutung häufig morgendliche Übelkeit und Spannungsgefühle in den Brüsten. Mithilfe eines Schwangerschaftstests kann etwa ein bis zwei Wochen nach der Befruchtung überprüft werden, ob eine Schwangerschaft eingetreten ist. Bei diesem Test wird ermittelt, ob sich das Hormon Human Chorion Gonadotropin (HCG) im Urin befindet. HCG wird vom Körper nur während einer Schwangerschaft gebildet und kann vom Arzt schon etwa eine Woche nach der Befruchtung im Blut nachgewiesen werden.

Die Schwangerschaftswochen

Eine Schwangerschaft umfasst in der Regel 40 Schwangerschaftswochen. Die verschiedenen Schwangerschaftswochen (SSW) werden dabei in drei Trimester unterteilt, die mit jeweils anderen Veränderungen und Entwicklungen bei der Mutter und dem Baby einhergehen. Die drei Trimester unterteilen sich in die erste bis zwölfte Schwangerschaftswoche (SSW), die 13. bis 28. Schwangerschaftswoche (SSW) und das letzte Schwangerschaftsdrittel von der 29. Schwangerschaftswoche bis zum Tag der Geburt. Ein Schwangerschaftskalender kann während einer Schwangerschaft eine wichtige Hilfe sein. Hier kann die werdene Mutter sehen, welche Entwicklung das Baby in welcher Schwangerschaftswoche durchläuft und welche Untersuchungen anstehen. Alle Untersuchungsergebnisse der Schwangeren werden vom Arzt in den sogenannten Mutterpass eingetragen.

Der Geburtstermin kann mit einem Geburtsterminrechner berechnet werden. Dafür benötigt man das Datum des Tages, an dem die letzte Regelblutung eingesetzt hat und die Zykluslänge, also wie viele Tage zwischen dem ersten Tag der Periode und der nächsten Regelblutung liegen. Während der Schwangerschaft ist es wichtig, mit der Geburtsvorbereitung zu beginnen.

Geburtenrate in Deutschland

Im Jahr 1960 kam die Antibabypille auf den Markt. Die neue Verhütungsmethode zog eine gesellschaftliche Änderung im Hinblick auf Schwangerschaft und Geburtenrate nach sich. Seit Anfang der 1980er-Jahre ging die Geburtenrate in Deutschland stetig zurück. Wurden im Jahr 1964 noch etwa 1,36 Millionen Babys geboren, waren es 1990 durchschnittlich noch 905.000. Mitte der 90er-Jahre erreichte die Geburtenziffer, also die durchschnittliche Anzahl an Kindern pro Frau, ihren bis dahin niedrigsten Wert von 1,24. Sei Anfang 2000 sank die Zahl der Neugeborenen kontinuierlich weiter ab und fiel im Jahr 2011 auf etwa 662.600.

Seit 2012 werden wieder mehr Babys geboren: Nach offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes kamen im Jahr 2015 in Deutschland ca. 737.500 Kinder auf die Welt. Die Geburtenziffer erreichte 2016 mit 1,5 erstmals wieder den Wert von 1981.

Sabrina Mandel